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Relikte einer vergangenen Zeit

Jedes Jahr am ersten Werktag im Monat Mai werden die Übertrittszeugnisse an die Schüler und Schülerinnen der 4. Klassen verteilt. Für viele Kinder ist dieses „Grundschulabitur“ eine Katastrophe: Nämlich dann, wenn die gewünschte Schulart mit den vorhandenen Noten auf dem Zeugnis nicht erreicht werden kann. Das hat weitreichende Folgen für die Kinder. Sie fühlen sich als Versager, die Freunde gehen ggf. auf eine andere Schule, die Familie ist enttäuscht. Das Gefühl trotz Anstrengung nichts erreicht zu haben, sitzt tief.

Umso wichtiger ist es für die Eltern, die Kinder aufzufangen, zu trösten und klar zustellen, dass es nicht das Ende der Welt ist. Kinder entwickeln sich vollkommen unterschiedlich. Nicht alle Kinder können zur gleichen Zeit dasselbe. Diese Erkenntnis führt das bayerische Schulsystem ad absurdum. Die Kinder nach der 4. Klasse in unterschiedliche Schularten aufzuteilen, wird der kindlichen Entwicklung nicht gerecht.

Deshalb ruft der Nürnberger Elternverband die Eltern zur Gelassenheit auf, wenn die anvisierte Schulart nicht nach der 4. Klasse erreicht werden kann. Viele Schüler und Schülerinnen erreichen ihr Ziel auf unterschiedlichen Wegen zu unterschiedlichen Zeiten über diverse Bildungswege, so kann z.B. auch an der Mittelschule der mittlere Bildungsabschluss erreicht werden.

Der Übertritt ist ein veraltetes Instrument einer veralteten Schulform. Umso wichtiger ist es für Familien das Kind und seine Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen.