NEV

Forderungen 2020

Seit dem 16. März 2020 sind Schulen und Kitas geschlossen, ab Mai soll eine sukzessive Öffnung vonstattengehen. Sie erfordert besondere Aufmerksamkeit und Steuerung.

Covid19 ist für alle eine Herausforderung. Viele Eltern, Studenten, Selbstständige und Firmen kämpfen mit den finanziellen Folgen des Virus. Natürlich sind auch ganz besonders die Kommunen von den finanziellen Auswirkungen betroffen.

Auf einen langen Zeitraum hinaus werden die Folgen für die Kommunen spürbar sein. Ein Sparzwang ist unausweichlich, dessen ist sich der Nürnberger Elternverband e.V. (NEV) bewusst.

Viele Projekte, Baumaßnahmen, Sanierungen und Neubauten werden auf unbestimmte Zeit verschoben werden müssen.

Für den NEV ist aber auch klar, dass der Schul- und Jugendbereich von absehbaren den Sparmaßnahmen ausgenommen werden muss.

Jetzt während der Corona-Pandemie ist endgültig offensichtlich, was der NEV schon seit vielen Jahren anprangert: Die Schulen und Jugendeinrichtungen sind unterfinanziert. Hygienemängel, stark renovierungsbedürftige Sanitäranlagen, fehlende Klassenzimmer, Sozial- und Fachräume, fehlende Sachausstattung, Unterfinanzierung der Hausmeisterdienste, HVE und mangelnde digitale Ausstattung sind an fast jeder Schule und Kita leider der Normalfall.

Daraus ergibt sich, dass unter gar keinen Umständen in diesen Bereichen Corona bedingt gespart werden darf. Ganz im Gegenteil müssen unseres Erachtens die Mittel für den Schul- und Kitabereich gravierend aufgestockt werden. Dabei müssen die Kommunen vom Freistaat Bayern unterstützt werden.

Vorrangig müssen die eklatanten Mängel bei Schulhausreinigung und maroden Sanitäranlagen auf Grund einer bleibenden Ansteckungsgefahr durch das Covid19 Virus zeitnah beseitigt werden.

Des Weiteren muss die digitale Ausstattung weiter zügig ausgebaut werden, dabei ist zu beachten, dass jede Schulart in den Fokus genommen wird, eine Bevorzugung einer Schulart ist zu unterlassen.

Der mittelfristige Investitionsplan erfüllt aktuell nur die Mindestanforderungen an eine moderne Schule und muss dringend aufgestockt werden, um weitere Sanierungen und Neubauten für pädagogisch wünschenswerte kleinere Schulklassen und Kita-Gruppen zu initialisieren.

Jede Schule braucht Zugriff auf ausreichend Schulsozialpädagogen und Schulpsychologen. Das IPSN und das Jugendamt sind entsprechend auszubauen.

Seit Jahren zeigt sich eine chronische Unterbesetzung im Bereich der Grund – und Mittelschullehrkräfte, was die Unterrichtsversorgung gefährdet, deshalb muss die Mobile Reserve deutlich, mindestens aber um die Hälfte, aufgestockt werden.

Die Zuständigkeit liegt hier beim Land Bayern. Die Stadt Nürnberg muss dies dort im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht, auch unabhängig von Ausnahmesituationen wie Corona, für die Schülerinnen und Schüler einfordern. Die vom Kultusministerium getroffenen Maßnahmen sind kurzfristig akzeptabel. Langfristig erfordert ein modernes Schul- und Bildungswesen in Bayern mehr qualifizierte Lehrkräfte für mehr Bildungsqualität für Alle.

Der Nürnberger Elternverband e.V. fordert die politisch Verantwortlichen auf ihrer hohen Verantwortung gegenüber den Kindern und Jugendlichen Nürnbergs in der Sicherung ihrer Zukunftschancen durch ein modernes Schul- und Bildungswesen weiterhin gewissenhaft nachzukommen und dem Bereich Schule, Bildung und Erziehung absoluten Vorrang zu gewähren.

Der Nürnberger Elternverband e.V. begleitet selbstverständlich alle Themen rund um Bildung in Nürnberg und darüber hinaus konstruktiv und steht als Ansprechpartner zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Bernd Zinkel

Vorsitzender